Perfektes Sommerreiten bei unBehindert miteinander leben
Unser Echo: Ein Beitrag der Gruppe unBehindert miteinander leben e. V.
„Das Tolle beim inklusiven Reiten ist, dass alle Kinder – egal ob Erfahrung im Reiten oder nicht, egal ob behindert oder nicht – reiten dürfen.“, erklärte mir meine ältere Tochter. Und darüber freue ich mich als Mutter eines behinderten Kindes besonders. Hier sind alle Kinder gleichberechtigt; jeder kann machen, was ihm Spaß macht und alles findet ohne Zwang statt.
Insgesamt waren in diesem Jahr 23 Kinder angemeldet. Diese wurden dann in 2 Gruppen eingeteilt, wobei jede Gruppe jeweils 5 Tage von 10 Uhr bis 14.30 Uhr auf dem Hof verbringen konnte. Alle haben sich täglich morgens zu Hause auf Corona getestet, so dass die Zeit unbeschwert genossen werden konnte.
Wenn ich meine 3 Kinder am Nachmittag abgeholt habe, war im Auto immer ein großes Geschnatter, denn jeden Tag gab es eine neue Anekdote zu erzählen. Meine jüngere Tochter erzählte lachend, dass ihr der Hund Taris vor lauter Freude über das ganze Gesicht geschleckt hat und mein Sohn freute sich über die kleine Party seines Freundes, der in der Reitwoche Geburtstag hatte. „Es gab Luftballons, Girlanden und Kuchen in Eiswaffeln!“, erzählte er freudestrahlend. „Ich war so satt!“ Überhaupt ist das Essen von Gabi Müller jedes Mal ein Highlight für alle Kinder. Von Spaghetti mit Tomatensoße über Pfannkuchen und Fischstäbchen war für Jeden was dabei. Nicht zu vergessen den leckeren selbst gekochten Pudding im Anschluss, der zu Hause niemals so gut schmecken kann, wie am Luh-Hof.
Zum Reiten stehen die Pferde Sam, Mayo, Kelly, Sandy und Josey bereit. Sie sind an „besondere Kinder“ gewöhnt und die Mototherapeutinnen wissen genau, wen sie auf welches Pferd setzen können. Die Kinder bekamen gezeigt, wie man die Zügel richtig hält und was man im Umgang mit den Pferden besonders beachten muss.
Wer gerade nicht mit Reiten dran war, beschäftigte sich mit den Betreuer*innen (ältere Schüler*innen oder Student*innen) im Schatten vor der kleinen Blockhütte neben den Ställen. In diesem Jahr stand vor allem das Spiel „Uno“ ganz hoch im Kurs.
Manchmal waren aber auch nur die einfachen Gespräche untereinander wichtig. Für die Kinder war es nach 5 Tagen inzwischen ganz normal, dass die Ziege Flöckchen daneben sitzt und den Gesprächen lauscht.
Als ich meine Kinder gefragt habe, was ihnen in der Woche am besten gefallen hat, haben sie nach dem Reiten, den Spielen und dem leckeren Essen die schöne Gemeinschaft erwähnt, sowie dass man so viel draußen sein kann und nicht nur im Haus hockt, was mich als Mutter natürlich am meisten freut. So stellt man sich perfekte Sommerferien vor!
Simone Dreßler
