Vom Mobbingopfer zum Helden
Unser Echo: Ein Beitrag der Gruppe Maria-Ward-Gymnasium
Maike Dörries liest am Maria-Ward-Gymnasium aus „Antboy“
Pelle Blöhman ist elf Jahre alt, etwas zu rundlich und hat Angst vor den sogenannten „Terrorzwillingen“. Er ist das perfekte Mobbingopfer, sein Spitzname lautet „Blödmann“. Eines Tages wird er von einer Ameise gebissen und mutiert zum Helden, der sich selbst den Namen Antboy, Ameisenjunge, gibt. Das gleichnamige dänische Kinderbuch von Kenneth Andersen hat Maike Dörries kongenial ins Deutsche übersetzt.
Um den Welttag des Buches, den 23. April, gebührend zu begehen, hatte das Maria-Ward-Gymnasium Maike Dörries dazu eingeladen, Fünftklässlerinnen und Gästen, Schülern und Schülerinnen von Pestalozzi- und Brentanoschule, aus „Antboy“ vorzulesen und Passagen zu erzählen. Voller Enthusiasmus und Verve widmete sich Dörries dieser Aufgabe. Ihre Darbietung und mimische wie gestische Gestaltung waren so lebendig und anschaulich, dass das Zuhören und Zusehen zu einem Vergnügen wurden. Viele der jugendlichen Zuhörer und Zuhörerinnen lauschten gebannt den Abenteuern Pelles und wollen das Buch nun selbst lesen.
Maike Dörries beschäftigt sich grundsätzlich gerne mit Sprache. Schon im Alter von 17 Jahren beschloss sie, Übersetzerin zu werden. An diesem Beruf schätzt sie, dass sie sich selbst sehr stark mit einbringen kann. Das Übersetzen eines Textes bedeute keineswegs nur das Übertragen von einer Sprache in eine andere; der Grundton des Buches müsse getroffen werden, es gelte adäquate sprachliche Bilder zu finden. Am liebsten übersetzt Dörries Kinder- und Jugendliteratur aus dem Dänischen, Schwedischen und Norwegischen ins Deutsche, daneben, eher als Broterwerb, widmet sie sich der Übersetzung von Kriminalromanen.
Organisiert hatte die Lesung das P-Seminar „Schülerbücherei“ des Maria-Ward-Gymnasiums unter der Leitung von Deutschlehrkraft Angela Kalks. Der Lesevormittag stand unter dem von Schülerinnen der 5b kreierten Motto „Kleine Helden ganz groß“, das Buch „Antboy“ passte dazu perfekt.
Lydia Schwenold-Werlin
