Gesichter des Libanon
Unser Echo: Ein Beitrag der Gruppe KÖB St. Peter und Paul
Herr Spielmann begann mit einer Erzählung, wie er das Land 2003 für sich entdeckte. Durch eine zufällig gelesene Schlagzeile über das Einsiedlerleben im Qadishatal im Libanon flog er spontan dorthin. Von der UNO begleitet erkundete er das ganze Tal. Um Land und Leute zu verstehen, lebte er eine Zeit lang als Einsiedler dort unter denselben Umständen wie die Einheimischen. Durch diese Erfahrung in der Stille schrieb er dabei ein Buch, das veröffentlicht wurde.
Nun begann eine mit Bildern begleitete Reise vom Norden bis in den Süden des Landes. Libanon nennt man auch das „weiße Land“ oder das Zedernland. Es hat viele Ressourcen an Marmor und Zedernholz gehabt. Es ist ein fruchtbares Land. Das Libanon-Gebirge ist dafür ausschlaggebend. Herr Spielmann konnte viel über die Traditionen, die Kultur und den dortigen Glauben erklären. Schon alleine dass es 18 Religionsgemeinschaften gibt zeigt, dass Unstimmigkeiten nicht ausbleiben können. Es war erschreckend zu hören, dass die orientalischen Christen mittlerweile dort zu einer kleinen Minderheit geworden sind. Neben der wunderbaren Landschaft und den vielen touristischen Attraktionen gibt es aber auch eine andere Seite dieses Landes. Die Bürgerkriege, die Revolutionen, Corona, der Wegzug eines Großteiles der Bevölkerung, die schwere Explosion in Beirut 2020 sind nur einige Beispiele, wie das Land zu einem der ärmsten auf der Welt werden konnte. Herr Spielmann besuchte auf seinen Reisen Waisenhäuser und Schulen. Er hielt Vorträge über Deutschland, die interessiert verfolgt wurden. Mit einer kleinen Gruppe an Leuten versorgten sie verarmte Familien und hatte einige Schicksale auch an diesem Abend angesprochen. Mit von ihm gesammelten Spenden konnte er schon vielen Menschen dort Helfen. Ob es um einfache Betten oder ein sauberes Zimmer ging, Solaranlage auf einem Waisenhausdach, ein Chemiesaal in einer Schule oder um Lebensmittel. Die Geldspenden wurden für diese Zwecke genutzt und die glücklichen und dankbaren Gesichter der Leute sind hier der Lohn gewesen.
Es war ein sehr informativer und bewegender Abend gewesen, der einem das unbekannte Land und die Menschen dort etwas nähergebracht hat. Zur Freude von Herrn Spielmann wurden auch noch einige Spenden eingenommen, die gewiss ihre richtige Verwendung finden werden. Frau Wolfert vom Büchereiteam bedankte sich nochmals bei Herrn Spielmann für seinen Vortrag und wünschte ihm alles Gute für seinen weitern Einsatz im Libanon.
Büchereiteam Obernau
Alexandra Theilig
