Die Aschaffenburger Altstadtfreunde zeigen dem Verein Kulturerbe Bayern unsere Baudenkmäler
Unser Echo: Ein Beitrag der Gruppe Aschaffenburger Altstadtfreunde e. V.
Josef Forman, Vorsitzender der Aschaffenburger Altstadtfreunde, konnte über die Erfolge des Vereins berichten: Nicht nur von dem gelungenen Wiederaufbau der Löwenapotheke, die heute den Stiftsplatz ziert, als wäre sie nie verloren gewesen, sondern auch von den vielen anderen Aktivitäten bis hin zur Verleihung des Denkmalpreises. Aber, und das zeigte später auch der Rundgang, einige berechtigte Hoffnungen warten noch auf Erfüllung.
Durchs Schöntal, vorbei an der Kirchenruine und entlang der alten Stadtmauer ging es zum Herstallturm. Waren die Besucher noch von der wunderbar gepflegten Anlage des Schöntals beeindruckt, so zeigten sie sich betroffen davon, wie der autogerechte Straßenausbau den Park von dem ehemaligen Stadtgraben, dem Offenen Schöntal, trennt – eine Wunde, die längst hätte geheilt werden können. Als ruhigen, würdigen Ort des Gedenkens sehen die Besucher den Wolfsthalplatz. Anders, irgendwie lieblos, mutet der Schlossplatz zwischen Schloss und Justizgebäude an: Ein Parkplatz, dessen historisches Kopfsteinpflaster frisch asphaltiert wurde. „Das kann keine endgültige Lösung sein“, sagt Forman. Die Altstadtfreunde setzen sich für den Erhalt des historischen Pflasters ein und streben eine würdige Gestaltung des Areals zwischen Steinmetzschule und Schloss an.
Rekonstruiert werden sollen nach dem Wunsch der Denkmalfreunde auch Dach und Giebel des Gerichtsgebäudes. Es war 1905 als Finanzamt im Stil der Neorenaissance erbaut worden. Die Ziergiebel knüpften damals selbstbewusst an die gegenüberliegende Schloss-Architektur an. Was der Krieg zerstörte, wurde nur notdürftig repariert. Das ehemals stolze Gebäude: Heute wirkt es wie ein amputierter Stumpf.
Aber das Schloss selbst, das zur Zeit aufwendig saniert wird, der Stiftsplatz mit der Löwenapotheke und der Kirche waren Höhepunkte der Stadtführung, welche die Gäste begeisterten.
Wilfried Kaib
