Die Aschaffenburger Altstadtfreunde zeigen dem Verein Kulturerbe Bayern unsere Baudenkmäler

Unser Echo: Ein Beitrag der Gruppe Aschaffenburger Altstadtfreunde e. V.

Aschaffenburg
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Verstümmelte Neo-Renaissance mit Parkplatz: Mehr als 60 Jahre nach dem Krieg fehlen dem Gebäude immer noch das markante Dach und die stolzen Giebel.
Foto: Wilfried Kaib
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Renaissance und Neo-Renaissance im Dialog: Schloss Johannisburg vom Beginn des 17. Jahrhunderts und das ehemalige Finanzamt vom Beginn des 2o. Jahrhunderts.
Foto: Wilfried Kaib
Die Führungen der Altstadtfreunde sind längst kein Geheimtip mehr, sondern fast schon Kult. Als der Verein Kulturerbe Bayern seine Auftaktveranstaltung für Unterfranken hatte, war es selbstverständlich, dass sie den Gästen unsere Sehenswürdigkeiten zeigten...
Die Führungen der Altstadtfreunde sind längst kein Geheimtip mehr, sondern fast schon Kult. Als der Verein Kulturerbe Bayern seine Auftaktveranstaltung für Unterfranken hatte, war es selbstverständlich, dass sie den Gästen unsere Sehenswürdigkeiten zeigten. Orientiert am Vorbild des britischen National Trust, hat sich der neu gegründete Verein zum Ziel gesetzt, wertvolle historische Gebäude und Kulturlandschaftsteile zu erhalten. Die Besucher aus ganz Unterfranken informierten sich im Saal des Hofgarten-Kabaretts zunächst über das Engagement der neuen Initiative.

Josef Forman, Vorsitzender der Aschaffenburger Altstadtfreunde, konnte über die Erfolge des Vereins berichten: Nicht nur von dem gelungenen Wiederaufbau der Löwenapotheke, die heute den Stiftsplatz ziert, als wäre sie nie verloren gewesen, sondern auch von den vielen anderen Aktivitäten bis hin zur Verleihung des Denkmalpreises. Aber, und das zeigte später auch der Rundgang, einige berechtigte Hoffnungen warten noch auf Erfüllung.

Durchs Schöntal, vorbei an der Kirchenruine und entlang der alten Stadtmauer ging es zum Herstallturm. Waren die Besucher noch von der wunderbar gepflegten Anlage des Schöntals beeindruckt, so zeigten sie sich betroffen davon, wie der autogerechte Straßenausbau den Park von dem ehemaligen Stadtgraben, dem Offenen Schöntal, trennt – eine Wunde, die längst hätte geheilt werden können. Als ruhigen, würdigen Ort des Gedenkens sehen die Besucher den Wolfsthalplatz. Anders, irgendwie lieblos, mutet der Schlossplatz zwischen Schloss und Justizgebäude an: Ein Parkplatz, dessen historisches Kopfsteinpflaster frisch asphaltiert wurde. „Das kann keine endgültige Lösung sein“, sagt Forman. Die Altstadtfreunde setzen sich für den Erhalt des historischen Pflasters ein und streben eine würdige Gestaltung des Areals zwischen Steinmetzschule und Schloss an.
Rekonstruiert werden sollen nach dem Wunsch der Denkmalfreunde auch Dach und Giebel des Gerichtsgebäudes. Es war 1905 als Finanzamt im Stil der Neorenaissance erbaut worden. Die Ziergiebel knüpften damals selbstbewusst an die gegenüberliegende Schloss-Architektur an. Was der Krieg zerstörte, wurde nur notdürftig repariert. Das ehemals stolze Gebäude: Heute wirkt es wie ein amputierter Stumpf.
Aber das Schloss selbst, das zur Zeit aufwendig saniert wird, der Stiftsplatz mit der Löwenapotheke und der Kirche waren Höhepunkte der Stadtführung, welche die Gäste begeisterten.
Wilfried Kaib
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