»Die Löwen beißen zu« - Oliver Banach über die Frankfurter Eishockey-Profis
Der Play-Einzug ist geschafft
Auch aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen in Frankfurt. Gegen Milliardäre, so Löwen-Geschäftsführer Stefan Krämer vor der Saison, müsse sein Team in der DEL bestehen. Er meinte SAP, Red Bull, Anschutz - um nur einige potente Geldgeber der Konkurrenz zu nennen. Und die Löwen? Die zogen mit blanker Trikot-Brust - also ohne Hauptsponsor - in den ungleichen Kampf.
Viele richtige Entscheidungen traf der Neuling, investierte das wenige Geld besser als einige deutlich höher gehandelte Konkurrenten. Und war so auch auf dem Eis eine Bereicherung für die Liga. Der fünftbeste Zuschauerschnitt, jede Menge Lob und eine um jeden Zentimeter kämpfende Mannschaft - Hut ab.
Die Belohnung sind nun Bonus-Spiele gegen Düsseldorf um den Einzug ins Viertelfinale. Und die Bilanz der Hessen gegen den Siebten aus dem Rheinland ist gut. Sieben von zwölf möglichen Punkten holten die Löwen in der Vorrunde.
Doch der Erfolg hat auch seine Schattenseiten. Mit Torwart Jake Hildebrand, Verteidiger Kevin Maginot und Stürmer Branden Ranford verlieren die Frankfurter wohl einige Leistungsträger an die besser zahlende Konkurrenz. Auch Trainer Gerry Fleming wird wahrscheinlich gehen. Mit den Angeboten wollten und konnten die Löwen nicht mithalten. Sie setzten mit den Vertragsverlängerungen der beiden Topscorer Carter Rowney und Dominik Bokk die richtigen Prioritäten.
Kluges Handeln wird auch in Zukunft wichtig sein, wollen die Frankfurter im Kampf gegen die Milliardäre weiter bestehen. Zumindest so lange, bis ein potenter Hauptsponsor und ein Ersatz für die inzwischen über 40 Jahre alte Halle gefunden ist.
