Großer Aufschrei um nichts
Die große Berichterstattung des Main-Echos über die »grüne« Weiterleitung der unterfränkischen CSU-Homepage zeigt, wie verbissen man in der Redaktion ein Thema sucht, um nach den vergangenen Wahlerfolgen der CSU ihr etwas ankreiden zu können. Keiner ist unfehlbar, auch nicht die CSU.
Wir sind damit nicht die Einzigen, denen schon mal ein »Domain-Entzug« vorlag. Aber dass Nina Lenhardt gleich einen immensen Nachholbedarf der CSU im Internetzeitalter kommentiert, ist schon weit aus der Luft gerissen. Was ist mit den zahlreichen Facebook-Auftritten zahlreicher CSU-Verbände im Internet? Und ist jemanden schon mal aufgefallen, dass alle Organisationsstufen der CSU im Moment auf ein neues, modernes Design umstellen? Sicherlich nicht!
Denn kaum eine Partei stellt nennenswerte und detailreiche Hintergrundinformationen über ihre Arbeit aufbereitet ins Internet, weshalb es sich für jemanden, vor allem für jüngere Personen, lohnen würde, auf den Parteiseiten vorbei zu schauen. Diesen Nachholbedarf hat sicherlich jede Partei und nicht nur die CSU.
Kein Interesse für Bezirksebene
Um die Frage zu klären, wieso niemand die Umleitung bemerkt hat, gibt es zwei Erklärungen: Erstens, die meisten googeln nach der URL-Adresse, wenn sie sie nicht sowieso schon wissen oder kommen von der Landesseite über einen Link auf die Seite der Unterorganisationen. Und zweitens, der viel erheblichere Grund: Niemand interessiert sich für Parteiarbeit auf Bezirksebene! Die meisten wissen doch nicht mal, dass solch eine Ebene existiert. Viele wissen auch nicht, dass es einen Bezirkstag in Würzburg gibt, der sich hauptsächlich mit sozialen und kulturellen Themen beschäftigt. Warum sollte man dann nachschauen, was auf der Bezirksebene in Unterfranken passiert?
Nehmen wir die Aktion doch einfach sportlich. Vielleicht hatte Herr Hrvoje Azapovic eine gute Vorahnung und will politisch-interessierte Wählerinnen und Wähler, die sich über die CSU informieren möchten, dazu ermuntern, sich mehr mit den Inhalten der Grünen auseinanderzusetzen. Bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen in Berlin, kann das sicherlich jedem nützen! Stephan Noll, Kreisvorsitzender der Jungen Union Aschaffenburg-Land, Alzenau, z.Zt. Lima (Peru)
