Stockstadt: Pflege auf vier Ebenen
Gemeinderat: Architektin präsentiert Pläne für U-förmige Gebäudeteile - Baubeginn könnte Juni 2017 sein
Manches ist noch in der Schwebe, das Projekt aber bereits spruchreif: In der Sitzung am Donnerstag stellten vier Firmenvertreter den Stockstädter Gemeinderäten die Pläne zum Bau eines viergeschossigen Pflegeheims zwischen der Obernburger Straße und dem Dreispitz-Gebiet vor. Ein Beschluss musste noch nicht gefasst werden.Die Entwürfe von Architektin Ursula Kühn ließen keine Fragen offen, wie das Heim aussehen könnte. Auf 5200 Quadratmetern Bruttofläche sind die drei Gebäudeteile U-förmig angeordnet. Vor dem Haupteingang am Dreispitz liegt ein kleiner Park mit Terrasse. An der rückwärtigen Obernburger Straße sind 15 Stellplätze vorgesehen, zwei Halteplätze für den Notarzt und die Anlieferer, 17 weitere entlang der Seitenflügel.
Nur barrierefreie Räume
Kühn betonte, dass alle Räume barrierefrei zugängig seien. Zu den drei Obergeschossen führten zwei Aufzüge. Im Erdgeschoss des nicht unterkellerten Hauses befänden sich die Personal-, Funktions-, Sanitär- und Technikräume sowie zwei Dreizimmer-Wohnungen für Mitarbeiter. In den beiden Geschossen darüber lägen jeweils 35 Einzelzimmer à 16 Quadratmeter mit separater Dusche und Toilette, zentral zwischen den Flügeln ein Dienstzimmer, eine kleine Küche und der knapp 68 Quadratmeter große Speisesaal.
Im dritten Stockwerk stellt sich Kühn ein Staffelgeschoss mit bis zu acht kleinen Privatwohnungen für Paare vor, die von dem Pflegedienst mitbetreut werden könnten. Alle Duschen und die Pflegebäder des Hauses seien behindertengerecht begeh- und befahrbar.
Um ein Vorhaben dieser Größe stemmen zu können, haben sich laut Thomas Buchholz von der IFS Aschaffenburg drei Firmen zusammen getan und werden einen Gesellschaftervertrag abschließen:
Betreiber aus Stockstadt
Neben seiner Finanzierungsgesellschaft zeichneten sich Siegler-Bau aus Lohr und Spiegel-Consulting aus Aschaffenburg für die Bauausführung und den Verkauf verantwortlich. Als Betreiber habe die Stockstädter Pflegestation Winke-Klebing eine Absichtserklärung abgegeben.
Auf Bitte von Bürgermeister Peter Wolf (CSU) erläuterte Armin Klebing das Pflegekonzept. Mindestens zwei ausgebildete Betreuungsassistenten werden Gruppen- und Einzeldienste in den Bereichen Kommunikation, Bewegung und Förderung der geistigen Kräfte anbieten. Zehn Tagespflegeplätze seien eingeplant, auch palliative Hilfe sei im Konzept eingebunden. Demenzkranke könnten aufgenommen werden, sofern keine Gefahr des Weglaufens besteht. »Wir wollen keine geschlossene Station«, ließ Klebing das Gremium wissen.
Für die Wäsche und die Hausreinigung sei eigenes Personal vorgesehen. Alle Pflegeleistungen würden dokumentiert. Die medizinische Versorgung bliebe bei den Haus- und Fachärzten der Bewohner. Das Mittagessen könne ein örtliches Gasthaus liefern. Entsprechende Gespräche seien bereits geführt worden, so Klebing weiter.
Den Beginn der Bauphase datierte Architektin Kühn auf den Juni 2017. Im August 2018 sei die Übergabe des Gebäudes an den Betreiber, die offizielle Inbetriebnahme im November beabsichtigt.
Nun sind die Räte nach dem Beraten der Pläne in ihren Fraktionen am Zug.
Henning Lauterbach
