Mit der Correspondenzkarte hat es 1870 begonnen
150 Jahre Postkarte: Das Bachgaumuseum in Großostheim zeigt in einer Ausstellung eine kleine Sammlung historischer Bildergrüße
Aus dem umfangreichen Fundus der Geschichtsvereins Bachgau gibt es aus jeder Epoche typische Exemplare zu sehen. Schriever hat aus eigenem Bestand auch lustige Exemplare beigesteuert. Angefangen hatte der Siegeszug der »Correspondenzkarte« im Juli 1870, als das Königreich Bayern sich der Einführung durch den Norddeutschen Bund anschloss. Initiator war der berühmte Generalpostmeister Heinrich Stephan. Wenige Zeit später schlossen sich andere Fürstentümer an.
Zur Verbreiterung trugen auch die Kriege bei. Zum ersten Mal schrieben Soldaten und ihre Angehörigen sich im deutsch französischen Krieg 1870/ 71 millionenfach kostenlose Feldpostkarten. Das war in den beiden darauffolgenden Weltkriegen nicht anders. Diese reinen Textpostkarten konnten auf der Rückseite beschrieben werden.
Interessant sind vor allem die Bildpostkarten mit unterschiedlichen Motiven, darunter auch welche mit Jux-Motiven. Die Postkarte musste allerdings neu in Adressfeld und Absender eingeteilt werden, so dass für Mitteilungen nicht viel Platz blieb. So wurde einfach in das Bild hineingeschrieben.
Am beliebtesten wurden Ansichtskarten aus dem Urlaub. Das hat heute im Zeichen des Internet mit E-Mails, Facebook & Co. deutlich nachgelassen. Aber vom Aussterben kann keine Rede sein, denn im Jahr 2018 wurden im Bereich der Deutschen Post noch 155 Millionen Karten verteilt. Vor drei Jahren hat Wolfgang Loh eine Edition von zehn Postkarten mit künstlerisch gestalteten Motiven aus Großostheim herausgegeben. Sie kann in der Ausstellung erworben werden.
bÖffnungszeiten: jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr
