Kunst ohne Anfang und ohne Ende
Vernissage: Die Laufacher Gruppe Lemniskate feiert ihr 25-jähriges Bestehen und zeigt aktuelle Arbeiten
Auf ein noch lange währendes Schaffen der Lemniskate hofften auch die Festredner. Bürgermeister Friedrich Fleckenstein (parteilos) überreichte den Künstlern einen Bilderrahmen ohne Leinwand. »Das fehlende Motiv kann jeder selbst wählen.«
Historisches Ambiente
Der Schirmherrin und Landtagsabgeordneten Martina Fehlner (SPD) gefiel vor allem die Spannung, die von moderner Kunst in dem historischen Ambiente ausgehe. Die pensionierte Lehrerin Margit Kraak schloss ihre Laudatio mit: »Ihr bringt es fertig, dass wir auch im Kulturellen stolz auf unser Dorf sein können.«
Wenn Künstler Pautkin hier und da stehen bleibt, um die Maltechniken zu erklären, kommt er ins Schwärmen. »Von Hobbymalern kann man bei Lemniskate nicht sprechen. Da sind schon gute Leute dabei.« Da sie möglichst unterschiedliche Arbeiten zeigen wollen, geben die Künstler kein Thema vor. »Jeder zeigt das, an dem er gerade arbeitet«, sagt Pautkin.
Er selbst zeigt vor allem Skulpturen aus geschwärztem Ton, die auch etwas mit ihm selbst zu tun haben. »Die Figur ›Der Verliebte‹ habe ich gemacht, als ich selbst verliebt war«, sagt der 65-Jährige und lacht.
Gastkünstlerin Leonie Simmerl zeigte in diesem Jahr unter anderem ihre Reihe »Weibsbilder«, hergestellt aus Plakatabrissen, Geschenkpapier und Tapeten. »Ich mache das aus Spaß an der Freude«, so die 66-Jährige.
So geht es wohl auch Dieter Allig (51). Der Laufacher ist Förster in Goldbach und arbeitet naheliegender Weise vor allem mit Holz. Wichtig sei ihm, etwas anderes als astreine Werke zu zeigen. Deshalb drechselt er nasses Holz, das sich beim Trocknen verzieht. »Danach tränke ich die Stücke in Kalkwasser oder Apfelwein. Das gibt ihnen ein besonderes Aussehen.«
Pautkins Lemniskate-Kollegin Martia Seubert (59) will vor allem Ruhe in ihren Bildern ausdrücken. »Meine Malerei macht mich selbst auch ruhig.« Das könnte das Erfolgsgeheimnis der Laufacher sein: Nicht für andere, sondern für sich selbst zu malen und zu formen.
Veronika Schreck
