Party ohne Ende
Seebeben-Beach-Festival: 7000 Musikbegeisterte kommen nach Babenhausen - Mehrere Generationen dabei
Der Höhepunkt stand am Freitag mit einer House- und Techno-Party an, zu der der international bekannte DJ David Puentez aus Köln auflegte. Hier strömte der Nachwuchs in Massen und machte bereits zwei Drittel der Gesamtbesucherzahl aus.
Bunte Laser
Bei dröhnenden Beats, künstlichem Nebel und bunten Lasern wurde in einem Tummelbecken der Jugend aus der gesamten Region kräftig abgefeiert. Die regelmäßigen Rufe vom zuckenden Mann am Plattenteller »Are you ready?« (»Seid ihr bereit?«) bejahten Tausende feierwütiger Kehlen, um danach im Rausch der Musik zu versinken.
»Es ist schon gigantisch, was hier läuft«, sagte Jannis Höreth (18) aus Schaafheim, der am Samstag mit seinen Kumpels die mit Musik unterlegte Beach-Atmosphäre, für die die Organisatoren reichlich Sand aufgeschüttet hatten, ein zweites Mal genießen wollte. »Heute sind natürlich mehr Oldies da«, merkte der Schüler schmunzelnd über das gesetztere Publikum zum Auftritt der BoomGang-Cover-Band an.
Dass sich nun ein komplett anderes Publikum mit reichlich Ü 30 und Ü 40 präsentierte, sieht Jochen Rheimheimer als absolut gewollt: »Genau das ist unser Ziel. Das Seebeben soll Angebote für verschiedene Altersgruppen haben.«
Besonders ins Auge fiel das am Donnerstagabend zur After-Work-Party, als jede Menge Babenhäuser jenseits der 60 Jahre aufs Festivalgelände kamen. Die Organisatoren waren stolz, dass die ältere Generation sich nicht verirrte, sondern den Termin bewusst im Kalender angestrichen hatte.
Auf der Walz
Wie bei den Ligaspielen ihrer Handballer streben es die Löwen an, alle Altersgruppen unter ihrem Dach zu vereinen. Jene breite Ausrichtung belegte nicht zuletzt der Samstagnachmittag: Der kostenfreie Badetag am See, der sonst aus Sicherheitsgründen gesperrt ist, war speziell für Familien ausgeschrieben, womit man auch diesen Bevölkerungsanteil bediente.
Am Abend ließ sich dann mit Andre Reimers (23) ein ganz besonders auffälliger Gast im Publikum ausmachen: Der junge Zimmermann aus Flensburg erschien in seiner Kluft. »Das Beben gefällt mir gut«, sagte der Geselle auf der Walz, der schon seit zwei Jahren unterwegs ist.
Wer ihm für die Veranstaltung ein »einmalig« abringen wollte, hatte aber keinen Erfolg: »Bei uns gibt es so etwas ähnliches. Es heißt POE - Party ohne Ende. Auch hier kommen verschiedene Musikrichtungen von House bis Country zum Tragen«, berichtete Reimers und ergänzte, dass es dennoch einen Unterschied gibt: »Die Leute in dieser Gegend sind weit offener und zugänglicher, als bei mir zu Hause.«
bWeitere Bilder im Internet: www-main-echo.de
MICHEL JUST
