Potenzial überschätzt, Risiken unklar
Windkraft: Kritiker melden sich in Mönchberg zu Wort
Die Themen Energiwende und Windkraft sind bei den Bürgern in aller Munde. Aus diesem Grund organisierte die Bürgerinitiative Zukunft Mönchberg am Samstag eine Infoveranstaltung im Pfarrheim. Als Referenten traten Andreas Rinner und der Bad Orber Eckhard Kuck vor gut 100 Zuhörern auf.Die Höhe der einmaligen Zahlung ist laut Rinner von der Anzahl der Anlagen, deren Höhe und der Werthaltigkeit des Landschaftsbildes abhängig. Es gibt vier Wertstufen für Landschaftsbilder. Mönchberg und Schmachtenberg fallen in die Stufen zwischen drei und vier - dies hätte hohe Ausgleichszahlungen für Investoren zur Folge und könnte diese davon abhalten, in der Gemeinde überhaupt Windräder bauen zu wollen. Nach Meinung der Bürgerinitiative würde der Bau von Windkraftanlagen auf Mönchberger Gemarkung den Charakter der Gemeinde verändern.
Landschaft wird »Industriebrache«
Eckhard Kuck stellte im Anschluss zunächst einen kurzen Abriss über den heutigen Stand der Energiewende dar. »Es reicht nicht aus, nur die deutschen Atomkraftwerke abschalten zu wollen, genauso wichtig ist es, die Abschaltung von Atomkraftwerken auf europäischer Ebene zu forcieren«, so Kuck. Er monierte, dass das Ausbreiten der Windkraftanlagen auch in wertvollen und dicht besiedelten Landschaftsteilen Menschen und Tieren zunehmend die Rückzugsmöglichkeit nehmen und Mittelgebirgslandschaften in Indus᠆triebrachen verwandle. Auch erklärte Kuck, dass seinen Recherchen zufolge die lokale Wertschöpfung der Windenergie und das Windenergiepotenzial allgemein häufig überschätzt werden. Daher seien viele Windparks schon heute nicht profitabel.
Kuck ging auf die gesundheitlichen Implikationen des Betriebs von Windrädern ein. Die Anlagen wandeln den Wind in Strom sowie hörbaren und nicht hörbaren Schall, den sogenannten Infraschall, um. Die von Infraschall ausgelösten Beschwerden bei Menschen könnten Herzrasen, Angststörung, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Rücken- und Genickverspannung sein, so Kucks Annahme. Auf jeden Fall müsse seiner Meinung nach Infraschall besser erforscht werden. Als mögliche Lösung erklärte Kuck, dass Deutschland genügend Windkraftanlagen habe - diese müssten nur gleichmäßiger verteilt und so umgerüstet werden, dass sie auch bei wenig Wind viel Strom erzeugen. Ein Ansatz wäre die Erhöhung der Volllaststunden der Anlagen. Marco Burgemeister
