Marco Weber begeistert 100 Zuschauer im Frammersbacher Terrassenbad mit "Warum nett"

Kabarett

Frammersbach
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Kabarettist Marco Weberkneift gerne auch mal da hin, wo es wehtut.
Foto: Gisela Büdel
Der Grä­fen­dor­fer Ka­ba­ret­tist Mar­co We­ber weiß wohl aus leid­vol­ler Er­fah­rung, dass "hin­ter je­dem wit­zi­gen Mann ei­ne Frau steht, die mit den Au­gen rollt". Nach der ge­glück­ten Pre­mie­re bei den Sche­ren­burg­fest­spie­len gas­tier­te der 52-Jäh­ri­ge mit sei­nem ers­ten So­lo­pro­gramm "Warum nett" am Frei­ta­g­a­bend vor der idyl­li­schen Ku­lis­se des Fram­m­ers­ba­cher Frei­ba­des.

Bürgermeister Christian Holzemer führte den Kabarettisten mit den Worten "wir wollen nicht nur bekannten, sondern auch lokalen Künstlern eine Bühne bieten" bei den rund 100 Gästen ein. Der Markt Frammersbach und die Framag hatten Marco Weber eingeladen. Dieser ging bei seinem Auftritt unter anderem der Frage nach, wie man in seinem Alter noch dazu kommt, Kabarettist zu werden. Ein Gräfendorfer habe ihm vor der jüngsten Wahl geraten, Landrat zu werden. Schließlich müsse man dafür nix können.

Trotz seiner Talentfreiheit sei dies für Weber keine Option gewesen. Als eigentlichen Grund, "sich dem Publikum auszuliefern" nannte der 51-Jährige, dass ihm seine Frau "einmal eine Stunde lang zuhört". Weber stellte sich als FC-Bayern-Anhänger, Lindenstraßen-Fan und Sitzpinkler vor. "Damit stehen dir nicht alle Türen offen", verriet er. Und was nützt die "Engelbert-Strauss-Schaffhos' samt Stahlkappeschuh', wenn man zwei linke Händ' hat", fragte Weber in die Runde. Dieser und weiteren existenziellen Alltagsfragen ging der 52-jährige Vater von drei Kindern leidenschaftlich nach.

Temporeich und sprachgewandt thematisierte der Kabarettist den Benzinrasenmäher, die Tanzlegende "Dirty Dancing" und der endlose Bummel durchs schwedische Möbelhaus. Weber warnte die Paare im Publikum eindringlich: "Vor dem Riesenberg Teelichtern im Ikea-Erdgeschoss zerbrechen die meisten Ehen."

Große Aufmerksamkeit widmete er vor der Kulisse einer Küchenzeile dem inzwischen "sektenmäßig" vertriebenen "Thermomix TM5". Dieser habe sogar seine eigene Facebook-Gruppe. "Frauen nennen mich dort Sahnestück und wollen mich treffen", verkündete er stolz. In das Wunderwerk für 1000 Euro werfe man alles hinein, um wenig später ein Sterne-Menü zu servieren. "Für 'nen guten Schokopudding kann man schon mal 'nen Tausender ausgeben", ging Weber in die Offensive. Er selbst bevorzuge "leichte Gerichte der Nachkriegszeit", denn es sei nicht alles Gold, was mixt.

In puncto Geschlechterverteilung riet er: "Zur besseren Bedienung der Knöpfe gehören Frauen nicht hinter, sondern vor den Herd." Das Bewerbungsverbot für sämtliche TV-Formate gipfelte in seiner Teilnahme als "Nasenflötist" beim RTL-Supertalent.

So manch anwesendem Ehemann sprach Weber aus dem Herzen, als er den nervtötenden Supermarkt-Marathon schilderte. "Welchen Käse wähle ich, wenn nur Kühlschranksachen auf dem Einkaufszettel steht?" Mit Sicherheit stets den falschen. "Wohl deshalb werden die rosaroten Wölkchen am Ehehimmel langsam so grau wie ihr Haar", sagte er mit einem verschmitzten Blick Richtung Ehefrau Tanja.

Das Publikum zeigte seine Verbundenheit zu dem regionalen Kabarettisten mit reichlich Applaus. "Es war lustig und amüsant. Künstler mit Lokalkolorit unterstütze ich gerne", sagte eine junge Besucherin nach Webers Austritt. Ihr Partner betonte: "Ab sofort ist Marco Weber mein Kumpel." Beim Lebensmittel-Shoppen habe er gewisse Parallelen erkannt.

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