Neue Rettungswache für 2,8 Millionen
Rotes Kreuz: Siegler baut, Kreisverband mietet an - Ambitionierter Zeitplan sieht Abschluss bis Jahresende vor
Hinter der Spiegel und Siegler Projektbau GbR stehen der Lohrer Bauunternehmer Johannes Siegler und die Aschaffenburger Immobilienmaklerin Elke Spiegel. Sie stellen mit Hilfe des Kitzinger Architekten Heiner Roth das Gebäude bezugsfertig hin, der Kreisverband des Roten Kreuzes mietet es an - wie beim Bau der neuen Rettungswache in Hafenlohr.
Die neue Lohrer Rettungswache wird das dreifache Bauvolumen haben. An der Auffahrt von der Westtangente zum Forsthof entsteht nach Sieglers Worten ein Gebäude mit 760 Quadratmetern Garagenfläche und 540 Quadratmetern für Büros und Aufenthaltsräume. Es wird 15 Stellplätze für Rettungsfahrzeuge des Roten Kreuzes, der Wasserwacht und des Ehrenamtes geben. Auf dem 1500 Quadratmeter großen Hof lassen sich weitere 15 Fahrzeuge von Mitarbeitern abstellen.
Das Grundstück gehörte früher dem Bezirk. Nach Sieglers Angaben wurde der Bauantrag am 19. Dezember eingereicht. Der Bauunternehmer lobte die konstruktiven Gespräche mit dem städtischen Bauamt, dem Landratsamt und dem Nachbarn Bezirkskrankenhaus, die es ermöglicht hätten, nach rund sechs Wochen die Baugenehmigung zu erhalten. Dann musste sich Siegler allerdings gedulden. Denn das Präsidium des Bayerischen Roten Kreuzes sagte erst in seiner turnusmäßigen Sitzung am 23. März Ja zum Vorhaben. »Am nächsten Morgen begannen die Erdarbeiten«, so Siegler. Das Ziel einer Fertigstellung im Dezember habe er aber noch nicht aufgegeben.
In der neuen Rettungswache sollten alle Einheiten des Roten Kreuzes in Lohr zusammengeführt werden, erläuterte Eberhard Sinner, der Kreisvorsitzende des Roten Kreuzes. Eine von Kreisgeschäftsführer Thomas Schlott angeregte Untersuchung der Rotkreuz-Immobilien in Lohr habe ergeben, dass es »gewaltiger Investitionen« bedürfte, um die alte Rettungswache an der Rechtenbacher Straße zu sanieren.
Dieser Standort sei nicht entwicklungsfähig, alle ehrenamtlichen Aktivitäten seien bereits an die Partensteiner Straße ausgelagert worden. Der neue Standort an der Westtangente ist laut Sinner der »optimale Punkt«, da ganz in der Nähe das neue Zentralklinikum für den Kreis gebaut werde.
Puzzlestein für neuen Campus
Der stellvertretende Bezirkstagspräsident Armin Grein bescheinigte dem Roten Kreuz, mit der Beauftragung des selben Generalunternehmers wie in Hafenlohr einen schnellen Weg zu gehen. Die stellvertretende Landrätin Sabine Sitter nannte den Bau einen »Puzzlestein für unseren neuen Gesundheitscampus, der in Lohr entstehen soll«.
Die Stadt habe selbst ein Auge auf das Grundstück geworfen, räumte Bürgermeister Mario Paul ein, dann aber verzichtet, weil die Stärkung des Rettungswesens ein sinnvolles Ziel sei. Der Bezirksgeschäftsführer des Roten Kreuzes, Reinhold Dietsch, sah in der neuen Rettungswache auch eine Verbesserungen der Arbeitsbedingungen des Personals, denn »helfen kann man nur, wenn man engagierte Leute hat«.
Thomas Josef Möhler
