B 26n: Hoffmann und Beck melden sich zu Wort
Statements von Politikern aus der Region
Zum viel diskutierten Thema B 26n haben sich in den vergangenen Tagen der Bundestagsabgeordnete Alexander Hoffmann (CSU) und der Bundestagsdirektkandidat Armin Beck (Bündnis 90/Die Grünen) aus dem Main-Spessart-Kreis in Pressemitteilungen zu Wort gemeldet.Hoffmann, der jüngst von der Bürgerinitiative gegen die B 26n direkt kritisiert worden war, hielt ein Plädoyer für den Bau der geplanten neuen Bundesstraße. »Die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit unserer ländlichen Gegend steht und fällt mit einer guten, zeitgemäßen Infrastruktur. Wenn wir junge Menschen und Familien hier in der Region halten beziehungsweise ansiedeln wollen, müssen wir es ihnen ermöglichen, hier zu wohnen und zügig zu ihren Arbeitsplätzen, zum Beispiel in die Ballungszentren Aschaffenburg, Würzburg und Schweinfurt, zu kommen. Dazu bedarf es eines guten Straßennetzes, denn gerade in unserer Region sind die Menschen auf das Auto angewiesen. Durch die B 26n werden die Fahrzeiten spürbar kürzer und das Überholen deutlich sicherer«, argumentierte Hoffmann.
Zum Thema Klima- und Umweltschutz schrieb Hoffmann: »Unsere Vorgaben diesbezüglich sind bereits streng und umfangreich. Unsere Klima- und Umweltschutzpolitik muss aber auch realistisch bleiben. Ideologie und Aktionismus sind keine guten Ratgeber, ebenso wie Emotionen und Unsachlichkeit.« Hoffmann wehrte sich gegen den Vorwurf vonseiten der B 26n-Gegner, dass ein Austausch mit ihm nicht möglich gewesen sei. »Das ist schlichtweg falsch. Ich habe bis jetzt jedes Gesprächsangebot der Bürgerinitiative gegen die B 26n angenommen«, versicherte Hoffmann und betonte zudem, dass er die Bedenken der Bürgerinitiative »sehr wohl ernst nehme« und die Argumente sorgfältig abwäge.
Der B 26n-Gegner Beck, der stellvertretender Vorsitzender der Bürgerinitiative ist, bezeichnete Hoffmann in einem Statement vom Donnerstagabend als einen »klimapolitischen Geisterfahrer«, mit dem ein Klima-Ruck wohl nicht zu machen sei. Wenn Hoffmann »auf mehr Mobilität und mehr Warenverkehr setzt, setzt er auf Amazon und Outlet-Center, hat er sich von lebendigen Städten und Dörfern im ländlichen Raum bereits verabschiedet«, warf Beck dem CSU-Bundestagsabgeordneten vor. Die B 26n führe zu »zusätzlichem Verkehr, Zerstörung von Natur- und Erholungsräumen, Verlärmung von Wohngebieten, Flächenversiegelung, Bedrohung von Trinkwasserquellen«, betonte Beck.
Beck hält in Main-Spessart keine weitere Fernstraße für nötig. »Wir haben in MSP eine gute Verkehrsinfrastruktur«, meint er. Der Grünen-Politiker fordert, »mehr in Menschen, Wissen und Technik, weniger in Beton und Asphalt zu investieren« und äußerte die Befürchtung, dass die Wettbewerbsfähigkeit des Kreises Main-Spessart »wegen zu geringer Investitionen in Zukunftstechnologien, insbesondere Informationstechnologie, in Energie-, Klima- und Umweltschutztechnik und Schulen und Universitäten« leide.
