Warum Stockstädterin Daniela Antoni einen Hundeblog betreibt
Gekündigt, ausgestiegen
Die Tiere waren es, die ihr aus der Krise damals geholfen haben. Flynn, den großen, vorsichtigen und sensiblen Irish Setter, nennt sie ihren »Seelenhund«. Watson, auch ein Irish Setter, ist der Jungspund im Trio. Antoni kündigt ihren Job, steigt aus. Kümmert sich seitdem als alleinerziehende Mutter um ihren Sohn und betreibt einen Hundeblog. »Es läuft gut. Ich mache das gerne und mit Herzblut. Das liegt mir«, sagt die 39-Jährige über ihre neue Tätigkeit.
In ihrem Blog gibt sie Tipps, verrät Tricks und Kniffe. Oft aus eigener Erfahrung: Da Flynn einst durch falsches Futter sehr krank wurde, erzählt Antoni, wie sie die beiden Hunde heute füttert. Oder wie man gesunde Leckerbissen für die Tiere selbst machen kann. Wie Homöopathie Hunden helfen kann. Wo der beste Hundestrand in der Region zu finden ist. Wo man mit Hunden an der Leine am besten Gassi gehen kann. Oder wie man Hunde auch bei Regenwetter beschäftigen kann.
»Das ist eigentlich ganz simpel. Man kann Leckerchen in alten Kartons verstecken, diese dann im Raum verteilen und die Hunde sie dann suchen lassen«, erläutert die Hundebloggerin. Aus alten Stühlen bastelt sie Futternäpfe selbst und bemalt sie passend zur eigenen Einrichtung. Die Anleitung dazu findet man im Blog genauso wie jene für die selbst gemachte Traum-Hundetapete, die bei Daniela Antoni das Badezimmer verschönert. »Ich bin halt komplett auf den Hund gekommen. Ich liebe alles, was damit zu tun hat«, lacht sie.
Keine Erziehungstipps
Nur Erziehungstipps, die sucht man vergeblich in Antonis Blog. »Ich möchte lieber dazu beitragen, dass die Leute durch das Selbermachen glücklicher und selbstzufriedener werden und das auf ihren Hund übertragen«, meint Antoni. Anderen Mut machen. Gute Laune verbreiten - zum Beispiel mit der Reportage über den Aschaffenburger Hundepfeifenbauer oder der Anleitung, wie man aus eigenen Hundefotos hübsche Karten basteln kann.
Trotzdem ist die junge Frau realistisch geblieben. »Das sind Tiere. Sie haben Bedürfnisse, denen ich gerecht werden muss. Und es bleiben bei mir Tiere - auch wenn ich sie über alles liebe«, stellt sie klar. Flynn hebt den Kopf und blickt aus seinen treuen, großen Augen Antoni an. Sie streicht ihm über den Kopf und lächelt.
Der Blog, für den Flynn und Watson oft genug als Fotomodelle herhalten müssen, ist noch lange keine Einnahmequelle. Aber vielleicht wird es mal eine. Fleißig wirbt die Hundeexpertin auf Facebook, Twitter und Instagram für ihre digitale Wuffi-Seite. Klappern gehört zum Geschäft. Zwei Mal in der Woche gibt es frischen Lesestoff, selbst getextet und selbst fotografiert. Man muss schon viele Talente besitzen, damit aus einer Idee eine runde, lesenswerte Geschichte wird. Antoni hat sich das alles selbst angeeignet. Und sie hat damit Erfolg: Täglich werden ihre Storys von immer mehr Menschen geclickt.
Zum Abschied dösen Flynn und Watson, die Models des Blogs, beide im Hof in der Sonne. Kein Wuff, kein Kläff-Kläff. Echte Star-Hunde ohne Allüren halt.
Daniela Antonis Blog im Internet: www.hundebloghaus.de
Bettina Kneller
