Auf dem Mainkai fahren wieder Autos
Stadtverkehr: Ein Jahr Sperre für Kfz beendet
An diesem Dienstag wird der Frankfurter Mainkai wieder für den Autoverkehr freigegeben. Die einen Kilometer lange Strecke zwischen Untermainkai und Alter Brücke war ein Jahr lang für Autos gesperrt. Der »Verkehrsversuch« endet mit dem August. Um ihn fortzusetzen, fehlt die politische Mehrheit. Die Koalition im Frankfurter Römer ist sich nicht einig: SPD und Grüne wollen den Versuch fortsetzen, die mitregierende CDU ist dagegen.
Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD) stellte am Donnerstag eine repräsentative Umfrage vor, an der sich 1000 Frankfurter im vergangenen Dezember beteiligt hatten. 57 Prozent fanden es gut, dass das Mainufer autofrei war, 21 Prozent wollten, dass dort wieder Autos fahren dürfen, dem Rest war es egal. SPD-Mann Oesterling kündigte an, »meine Politik gegen alle Widerstände durchzusetzen«.
Dass vor der Kommunalwahl im nächsten Jahr am Mainufer etwas passiert, schließt Oesterling aus. Der Beschluss der Stadtverordneten sehe nach Beendigung des Verkehrsversuchs »die Wiederherstellung des alten Zustands« vor. Nicht einmal ein rot markierter Radweg, wie er derzeit auf vielen Straßen der Stadt entsteht, sei ohne Beschluss machbar: »Es ist ja nicht so, dass man einen Kübel rote Farbe nimmt«, sagt Oesterling. »Man braucht eine verkehrsrechtliche Anordnung.«
Das autofreie Mainufer war in der Stadt stark umstritten. Es gab zwei gegenteilige Petitionen: Laut Verkehrsdezernat haben 10 500 Menschen dafür unterschrieben, die Sperrung beizubehalten, aber nur 2500 dafür, die Straße wieder freizugeben. Vor der Sperrung nutzten 20 000 Autofahrer täglich die wichtige Ost-West-Verbindung durch die Stadt.
