Ziel: Mömbriser Ortsmitte attraktiver gestalten
Jahresversammlung: Gewerbeverein will Gemeinde aufwerten - Arbeitsgruppe geplant - Fachkraft als Ansprechpartner im Rathaus gefordert
Mit Visionen und konkreten Vorstellungen, die Gemeinde attraktiver zu gestalten, startet der Gewerbeverein Markt Mömbris ins neue Jahr. Bei der Jahresversammlung am Mittwoch waren sich die rund 30 Anwesenden einig, dass dafür der Marktplatz, der Ölmühlenparkplatz, der Bereich am Ivo-Zeiger-Haus und die Schimborner Straße ins Visier genommen werden sollten. Die Vorbereitungen für diese eher langfristigen Projekte sollen noch in diesem Jahr beginnen.
So soll schon im April eine Arbeitsgruppe damit starten, Ideen und die für die Gewerbetreibenden wichtigen Themen zu sammeln. Einige Punkte sollen sogar so schnell wie möglich realisiert werden - wie die Einstellung einer Fachkraft, die als unabhängiger Ansprechpartner für die Gewerbetreibenden fungieren, aber im Rathaus angesiedelt sein soll. Kurzfristig soll zudem erreicht werden, dass die Gutscheine in noch mehr Geschäften, darunter die Tankstellen, eingelöst werden können.
Vorsitzender Kornelius Golbik (Rewe-Markt) hob geradezu leidenschaftlich hervor, wie wichtig es für den Gewerbeverein sei, sich eine Agenda zu geben: »Damit bleibt der Ort lebendig und entwickelt sich weiter.« Außerdem würden dadurch die Menschen nicht abwandern - entgegen dem vom bayerischen Landesamt für Statistik angekündigten Trend. Demnach werde bis zum Jahr 2024 »vor allem Mömbris schrumpfen«.
Die Mömbriser Ortsmitte sei zugleich die Mitte der ganzen Marktgemeinde und die Natur das große Plus der Gemeinde: »Die Natur sollten wir so hervorheben, dass jeder gerne hierherkommt, um sie zu genießen«, sagte er. Deshalb schlug er unter anderem vor, die Schimborner Straße mit Bäumen aufzuwerten und die Kahlbrücke beim Bahnhof zusammen mit dem geplanten Kahlsteg als Eingangstor zu gestalten.
Beim Ivo-Zeiger-Haus sollte die Gunst der Stunde genutzt werden, nachdem seitens der Kirche die Bereitschaft signalisiert worden sei, die Mauer entlang der Ortsdurchfahrt zu beseitigen: »Keiner weiß, welche Funktion sie hat. Sie wirkt wie ein Burggraben, der das Gebäude dahinter versteckt.«
Hinsichtlich der geforderten Fachkraft im Rathaus nannte Golbik das Immobilienmanagement zur Reaktivierung von Leerständen und Erschließung von Gewerbeflächen als Stichwort. Arthur Bergmann (Fliesen Bergmann) ergänzte, dass das Wort »Flächenfraß« in diesem Zusammenhang vollkommen falsch sei: »Die Flächen gehen nicht verloren. Sie werden nur umgenutzt«, sagte er.
Bürgermeister Felix Wissel (parteilos) merkte an, dass es wegen des Umweltschutzgedankens trotzdem in Zukunft schwieriger sein werde, neue Gebiete auszuweisen. Hinsichtlich der Gewerbeflächen sei es dennoch auch der Gemeinde gelungen, einige Privatgrundstücke erfolgreich zu vermitteln.
Golbik hakte nach, dass das künftig noch besser forciert werden müsste, denn es sei kaum bekannt, dass beispielsweise die Firma Fladung rund 10 000 Quadratmeter im Gewerbegebiet Klinger verkaufen wolle. Das falle in den heuer ebenfalls wichtigen Bereich Ortsmarketing, mit dem das Image des Marktes insbesondere bei Außenstehenden gestärkt werden soll. Als Beispiel nannte Golbik die Märkte im Gewerbegebiet, auf die deutlich besser hingewiesen werden müsste: »Sie sind da, aber Ortsfremde finden sie nicht.«
Der Gewerbeverein Markt Mömbris zählt derzeit 71 Mitglieder. Der Jahresbeitrag liegt bei 60 Euro.
Gegründet wurde er am 18. März 1985 von Erhard Lorenz. Danach fungierten Christian Holpert und Günther Winter als Vorsitzende. Seit dem 1. April 2018 wird er geleitet von Kornelius Golbik.
Die Zeit seit seinem Amtsantritt fasste Golbik als »sehr erfolgreich und sehr intensiv« zusammen. Die neuen Handlungsleitlinien, die sich der Verein gegeben habe, seien bereits erfolgreich angewendet worden - wie etwa beim Engagement für den Ausbau des Glasfasernetzes in der Marktgemeinde durch das Unternehmen Deutsche Glasfaser und die Umnutzung des Hauses Am Markt 10 zum Bistro oder die Unterstützung beim Schmücken des Osterbrunnens, für den der Verein die neue Krone gestiftet habe. ()
