US-Flagge zum Dank: Netzwerk »Attac« erinnert an Kriegsende
Geschichte: Genehmigte Kundgebung auf Wolfsthalplatz
Als »Tag der Befreiung« würdigte ihn am Freitagabend das Aschaffenburg-Miltenberger Netzwerk »Attac« in einer nach den Regeln der gelockerten Abstands- und Hygienebestimmungen genehmigten öffentlichen Kundgebung auf dem Wolfsthalplatz.
Vorsitzender Reinhard Frankl sah im Gedenken an den 8. Mai die Verpflichtung, die durch die Befreiung vom Faschismus erlangten Freiheiten gegen Bedrohungen von »Rechts« zu verteidigen. Dass die AfD mit zwei Vertretern in den Aschaffenburger Stadtrat einzog, ist für den weiteren Redner Frank Sommer ein alarmierendes Zeichen.
Mit einer besonderen Geste überraschte Stadtrat Johannes Büttner (KI), als er eine US-Flagge auf den Boden legte. »Während des Vietnamkrieges habe ich sie verbrannt, aber heute verneige ich mich vor ihr«, sagte er. Es sei die 45. US-Infanteriedivision gewesen, die im Frühjahr 1945 Aschaffenburg befreit und mit über 1600 getöteten und 1400 verwundeten Soldaten in den neun Tage wütenden Kämpfen hierfür einen hohen Blutzoll gezahlt hätte.
»Ohne diese sinnlosen Gefechte wären die US-Truppen früher in Dachau angekommen und hätten wesentlich mehr KZ-Häftlinge retten können.« Zugleich bekräftige Büttner seine Forderung, die bei der Befreiung Aschaffenburgs gefallenen US-Soldaten mit einem Denkmal zu ehren.
Die Amerikaner haben Aschaffenburg vom Faschismus befreit, dafür steht auch der US-Stahlhelm auf der Flagge, daneben ein umgedrehter Stahlhelm der Wehrmacht. KI-Stadtrat Johannes Büttner erklärte bei der Kundgebung die Hintergründe.Foto:
