Per Crowdfunding zur Feuchtwiese

Arbeitskreis Natur: Heimbuchenthaler Verein schafft mit Spenden dauerhaftes Biotop

Heimbuchenthal
2 Min.

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Posieren an der Feuchtwiese des Vereins fürs Foto (von links): Heidi Wright (stellvetretende Vorsitzende Freunde des Spessart), Hubert Brand (Vorsitzender Arbeitskreis), Steven Müller (Vorstand Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg), Rüdiger Stenger (Bürgermeister Heimbuchenthal) und Torsten Roth (Gesschäftsstellenleiter Raiffeisen-Volksbank in Heimbuchenthal).
Foto: Harald Englert
Viel zu entdecken: Der Garten des Arbeitskreises Natur in Heimbuchenthal.
Foto: Harald Englert
Hubert Brand, Vorsitzender des Vereins Arbeitskreis Natur Heimbuchenthal.
Foto: Harald Englert
Der Ar­beits­kreis Na­tur hat die Feucht­wie­se am Höll­ham­mer zwi­schen Heim­bu­chen­thal und Damm­bach kürz­lich of­fi­zi­ell ih­rer Be­stim­mung über­ge­ben. Dort hat­te der Na­tur­schutz­ve­r­ein be­reits 1985 ein Feucht­bio­top mit Tüm­pel auf ei­ner ge­pach­te­ten Wie­se an­ge­legt und so­mit ein Re­fu­gi­um für vie­le sel­te­ne Tier- und Pflan­zen­ar­ten ge­schaf­fen.

»In unserem Pachtvertrag war allerdings vereinbart, dass wir bei einem Eigentümerwechsel den Ursprungs-Zustand der Wiese wiederherstellen müssten«, schildert Hubert Brand, Vorsitzender des Heimbuchenthaler Vereins, die Problematik, die vielen Mitgliedern Sorgen machte. »Deshalb hätten wir die Wiese schon damals gerne gekauft, aber es fehlten uns die finanziellen Mittel dazu.«

Anfang des Jahres kam ein Vereinsmitglied auf die Idee, beim Crowdfunding-Projekt »Viele schaffen mehr« der Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg mitzumachen. Man habe zunächst nicht genau gewusst, wie das Projekt funktioniert, sei aber von den zuständigen Mitarbeitern der Bank von Anfang an super betreut worden, schilderte Brand die ersten Schritte zum Spendensammeln.

Das Crowdfunding-Projekt diene dazu gemeinnützige Projekte zu fördern und ihnen eine Plattform zu bieten um Unterstützer zu finden, erklärt Steven Müller, Vorstand der Bank. Im ersten Schritt wird das Projekt auf der Homepage vorgestellt. Findet es dabei genügend Unterstützer, geht es in die Finanzierungsphase, in der private und institutionelle Spender einen individuellen Geldbetrag beisteuern können. Ziel ist es, den zuvor festgelegten Betrag alleine durch Spenden der Unterstützer zu finanzieren. Erzielt werden muss jedoch nur die Hälfte dieser Summe; die Bank verdoppelt anschließend den Betrag über eine eigene Spende.

»Wir hatten natürlich schon vor dem Start mit den Eigentümern gesprochen«, erklärt Hubert Brand. »Und hatten uns auf einen Kaufpreis von 6000 Euro geeinigt. Zu unserer Überraschung kam das Geld innerhalb des Aktionszeitraums sehr schnell zusammen, und das Projekt wurde sogar überzeichnet.« So kamen schließlich 6900 Euro für den Verein zusammen, mit denen wie geplant die Wiese erworben wurde.

»Die 900 Euro die wir mehr eingenommen haben, werden wir selbstverständlich ausschließlich in die Pflege des Feuchtwiesen-Biotops stecken«, versichert Brand. Es habe rund 30 Spender gegeben, freuten sich die Mitglieder des Vereins. Besonders hervorzuheben seien dabei die Einzelspende der Gemeinde Heimbuchenthal in Höhe von 1500 Euro und der Anteil der Raiffeisenbank Aschaffenburg mit 3600 Euro.

Kurz vor der öffentlichen Übergabe wurde der Teich aufgrund eingetretener Versandung noch einmal etwas vertieft und das Gelände entsprechend angelegt. »Damit haben wir wieder ideale Bedingungen für Flora und Fauna geschaffen und können jetzt sicher sein, dass dieses Biotop auch in Zukunft erhalten bleibt«, freute sich Brand auch im Namen der 125 Mitglieder des Arbeitskreises. »Wir sind sehr froh, dass uns so viele Spender unterstützt haben und freuen uns, dass auch unser Verein kontinuierlich wächst und viel Unterstützung erfährt.«

Hintergrund: Arbeitskreis Natur

Der gemeinnützige Verein Arbeitskreis Natur aus Heimbuchenthal hat 125 Mitglieder und hat sich regionale Naturschutzprojekte auf die Fahnen geschrieben. Neben dem Feuchtbiotop am Höllhammer kümmern sich die vielen aktiven Mitglieder noch um zahlreiche andere Projekte.

So schützt man zum Beispiel jedes Jahr die Krötenwanderungen am Höllhammer mit viel Manpower und entsprechenden Zäunen. Die Mitglieder haben rund 300 Vogelbrutkästen aufgehängt und betreuen diese fachmännisch, zudem wurden mehrere Tümpel und Blühwiesen angelegt, um die Biodiversität in der Region hochzuhalten und seltenen Tieren und Planzen Raum und Schutz zu bieten.

Speziell ausgebildete Mitglieder kümmern sich um den Schutz von Ameisen, Fledermäusen, Amphibien, Insekten und bedrohten Tier- und Planzenarten und stehen auch Nichtmitgliedern bei Fragen und Problemen helfend zur Seite. Um auch den Jüngsten einen fachmännischen Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt der Region zu ermöglichen, bietet der Verein regelmäßig Kinder- und Jugendprojekte an.

Getreu dem Vereinsmotto "Natur erleben - Natur erhalten" wurde so auch ab dem Jahr 1999 und unter Mithilfe der Jugendgruppe der AKN-Garten, inklusive Teich, in der Nähe des Heimbuchenthaler Kurparksees angelegt. Dieses Gelände steht jedermann offen und dient als fachmännisches Beispiel für eine naturnahe Gartengestaltung. Besucher sollen sich dort Ideen holen, wie man mit einfachen Mitteln auch zu Hause Lebensräume für bedrohte Tierarten schaffen kann. Zudem wird das Areal auch regelmäßig für Veranstaltungen des Vereins genutzt. HaEn

Weitere Information zum Arbeitskreis Natur unter: www.arbeitskreis-natur.de

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