Mackie Messer und die Mondgöttin beim Zonta-Konzert

Benefiz: Miriam Möckl, Thomas Dorn und Trio Fluviano bezaubern in Aschaffenburg mit schönen alten Weisen

Aschaffenburg
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Miriam Möckl (Sopran) und Thomas Dorn (Tenor) singen zur Begleitung von Ute Heininger-Lippert (Flöte), Christopher Miltenberger (Klavier) und Thomas Lippert (Cello) beim Benefizkonzert zum 100-jährigen Bestehen des Aschaffenburger Zonta-Clubs in der Christuskirche
Foto: Melanie Pollinger
Von Kurt Weill bis Mau­ri­ce Ra­vel, von Ar­nold Sc­hön­berg bis Robert Stoltz: Mit sc­hö­nen al­ten Lie­dern und Kam­mer­mu­sik­stü­cken, pas­send zum 100. Ju­bi­läum des Zon­ta-Clubs Aschaf­fen­burg, ha­ben sich über 300 Zu­hö­rer beim Be­ne­fiz­kon­zert am Sonn­ta­g­a­bend in der Chris­tus­kir­che be­zau­bern las­sen.

Aus dem Erlös des Konzerts wird Zonta Aschaffenburg vorwiegend Projekte zur Stärkung von Frauen in der Stadt und Region unterstützen. Die Sopranistin Miriam Möckl, selbst Zonta-Mitglied, gestaltete den stimmungsvollen Abend zusammen mit dem aus Augsburg stammenden Tenor Thomas Dorn und dem Trio Fluviano, hinter dem drei brillante Aschaffenburger Musiker stecken: Ute Heininger-Lippert (Flöte), Andreas Lippert (Cello) und Christoph Miltenberger (Klavier).

Ansprechende Mischung

In wechselnder Besetzung gestalteten Sänger und Musiker die ansprechende Programm-Mischung. Mit "Ein Lied geht um die Welt" von Hans May eröffnete Dorn zur Trio-Begleitung den Abend, und mit dem Robert-Stoltz-Schlager "Zwei Herzen im Dreivierteltakt" setzten alle Ausführenden ein glanzvolles Schlusslicht.

Geträumt werden durfte zu flirrenden impressionistischen Klavier- und Flöten-Klangmalereien der französischen Komponistinnen Lilli Boulanger und Mel Bonis, deren "Phoebe" eine Ode an die (Mond-)Schwester des griechischen Sonnengotts ist. Bezaubernd schön schillerten auch die drei "Aquarelle" von Philippe Gaubert, bei denen die Flöte und das Klavier im Trillern wetteiferten. Flöte und Sopran, vereint in hinreißender Harmonie, boten Möckl und Heinigner-Lippert bei den schwärmerischen Liebesliedern "Ecstasy" von Amy Beach und "Chère Nuit" von Alfred Bachelet.

Romantischer Kontrast

Atemberaubend ausdrucksvoll spielte Miltenberger drei Préludes von George Gershwin: zunächst mit vorwärtsdrängender Jazz-Dynamik, dann mit filigraner "Blue Note" und am Schluss wild bewegt wie Großstadttreiben. Den romantischen Kontrast dazu bildete Gershwins Duett "Embraceable You", bei dem Möckl mit ihrem auch in den Tiefen vollen Sopran dem Tenor fast die Schau gestohlen hätte. Ein Genuss war das Titellied des Konzerts "Sing, Nachtigall, sing", bei dem die Flöte zum Duett von Sopran und Tenor, untermalt von Klavier und Cello, von der Empore trillerte.

Dorn, dessen Tenor in den Höhen am stärksten strahlte, punktete mit Solo-Liedern wie "Mack the Knife" (Mackie Messer) von Kurt Weill und zwei frechen, gar nicht disharmonischen "Brettl-Liedern" von Arnold Schönberg. Bei "Ich wollt, ich wär' ein Huhn" von den Comedian Harmonists entlockte Lippert seinem Instrument lustige Tierlaute. Virtuos und überraschend neu, mit diabolischem Tremolo, interpretierten Cello und Klavier den "Rituellen Feuertanz" von Manuel de Falla.

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