Landtags-Umweltausschuss lehnt weitere Naturschutzflächen im Wald ab

»Chance für den Spessart vertan«

Aschaffenburg
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»CSU blo­ckiert wei­ter­hin Na­tur­wald­flächen im Spess­art«: So lau­tet der Ti­tel der Mit­tei­lung, die der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Pa­trick Friedl aus Würz­burg am Don­ners­tag ver­schickt hat.

Der Grünen-Politiker ist Mitglied im Umweltausschuss, der jetzt mit seiner Mehrheit aus CSU und Freien Wählern (FW) den SPD-Antrag auf weitere Naturschutzzonen im Spessart abgelehnt hat.

Der SPD-Antrag stammt unter anderem von Martina Fehlner aus Aschaffenburg, forstpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. Titel des Antrags: »Lebensraum Laubwald schützen - Naturwald-Reservate auch im Spessart ausweisen«.

Abgelehnt wurde der Antrag im Ausschuss nach den Worten des Grünen-Politikers Friedl von CSU und FW mit der Begründung, im Spessart gebe es genügend Flächen, die unter Schutz stehen. Außerdem würden die Bayerischen Staatsforsten den Wald sensibel behandeln. Probleme gebe es zudem mit den Spessarter Holzrechten, wolle man weitere Schutzareale ausweisen.

»Halsstarrige Haltung«

Friedl sieht das freilich anders. Die CSU/FW-Mehrheit habe »wieder einmal eine Chance für den Natur- und Artenschutz im Spessart« vertan. Sie lasse »ihren Worten keine Taten folgen«, wird er in der Grünen-Mitteilung zitiert. Denn: Im Abschlussbericht des Runden Tisches zum Artenschutz sei zugesagt worden, dass in bayerischen Staatswäldern einige tausend Hektar zusätzlich aus der Nutzung genommen würden - auch im Spessart. Andernorts sei das geschehen, im Spessart aber nicht. »Die halsstarrige Haltung der Staatsregierung zum wichtigen Naturschutz im Spessart ist mir unverständlich«, so Friedl.

Man werde weiter Druck machen, »damit die wertvollen Waldbiotope mit ihren alten Baumbeständen und seltenen Tierarten geschützt werden«.

Antragsstellerin Fehlner von der SPD sagte am Donnerstag am Telefon, die Ablehnung durch die CSU/FW-Mehrheit habe sie erwartet. Ihr Eindruck sei, dass die in der Region sehr emotional geführte Debatte um einen Nationalpark im Spessart bei der Münchner Politik noch nachwirke.

Das Aus für den Nationalpark wurde in erster Linie damit begründet, dass die Holzrechte der Spessarter dagegen stehen. Fehlner: »Das heiße Eisen Spessart, Naturschutz und Holzrechte will man in München offensichtlich nicht anpacken.« Man werde bei diesem Thema aber nicht locker lassen.

Hintergrund

Im Mai hatte die Staatsregierung angekündigt, im Staatswald weitere Schutzgebiete einzurichten. Der Spessart wurde dabei allerdings nicht berücksichtigt. In dem nun abgelehnten Antrag wird die Regierung aufgefordert, »zeitnah die Ausweisung von geeigneten, ausreichend großen und sinnvoll verbundenen Flächen im Spessart als Naturwald-Gebiete vorzunehmen«.

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