Menschen des Jahres 2018: Medien

Miltenberg
< 1 Min.

Kommentieren

Sie müssen sich anmelden um diese Funktionalität nutzen zu können.

»Manchmal habe ich das Gefühl, ich lebe in einer Bananenrepublik«, sagt Wolfgang Spachmann. Weil er sich damit nicht abfinden will, ist der 58-jährige Miltenberger zum Publizisten und Blogger geworden.

Seit Jahresbeginn schreibt Wolfgang Spachmann auf dem von ihm gegründeten Internet-Portal www.stadtwatch.de über seine Erlebnisse mit Ämtern und Behörden in Stadt und Kreis Miltenberg.


Für sein Gefühl, dass es um die Demokratie in seiner Heimatstadt nicht eben gut bestellt ist, waren die vergangenen Monate eher eine Bestätigung. Das hat seine Lust, öffentlich Kritik zu üben, aber nur angestachelt.


Mode, Lifestyle, Reisen – das sind die beliebtesten Themen der Blogosphäre. Als Influencerinnen sind hier Frauen deutlich erfolgreicher als Männer. Spachmann ist in diesem Teil der digitalen Welt nicht nur wegen seines fortgeschrittenen Alters ein Exot, sondern auch, weil er ein Feld beackert, dessen Sex-Appeal dürftig ist: Kommunalpolitik.


Dankbar sind Bürgermeister und Räte dem »Stadtwächter« dafür nicht. Im Gegenteil, sie kritisieren ihn als polemischen Miesmacher und notorischen Nörgler und behaupten gern, sie würden seinen Blog gar nicht lesen.
Immerhin hat der deutlich mehr Besucher als die Stadtratssitzungen. Den Ratsaal haben Bürgermeister und Gremium mit dürftigen Tagesordnungen und mangelnder Diskussionskultur weitgehend »leergespielt«. Als vor kurzem die Stühle im Ratssaal gut besetzt waren, lag das offensichtlich an der stadtwatch-Verheißung, die Sitzung »verspreche spannend zu werden«.

Georg Kümmel

Kommentare

Um Beiträge schreiben zu können, müssen Sie angemeldet und Ihre E-Mail Adresse bestätigt sein!


Benutzername
Passwort
Anmeldung über Cookie merken
laden
Artikel einbinden
Sie möchten diesen Artikel in Ihre eigene Webseite integrieren?
Mit diesem Modul haben Sie die Möglichkeit dazu – ganz einfach und kostenlos!