Kunstrad, Erotik und ein Star-Tenor

Hans-Herrmann-Halle: Niedernberger feiern 25-jähriges Bestehen und Ehrenamt mit vielseitigem Programm

Niedernberg
2 Min.

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Lässt die Muskeln spielen und Frauenherzen höher schlagen: Artist Oleg Chudan am Trapezseil.
Foto: Julia Prei
Bom­ben­stim­mung am Sams­ta­g­a­bend in der Hans-Herr­mann-Hal­le: Die Nie­dern­ber­ger ha­ben das 25-jäh­ri­ge Be­ste­hen der Drei­fach­turn­hal­le mit ei­nem ful­mi­n­an­ten Fest ge­fei­ert. Re­gio­na­le und über­re­gio­na­le Künst­ler sorg­ten für ei­nen kur­z­wei­li­gen Abend. Bür­ger­meis­ter Jür­gen Rein­hard stell­te das Eh­ren­amt in den Mit­tel­punkt und ließ die Ve­r­ein­s­tä­ti­gen hoch­le­ben.
Die Künstler des Abends geizten nicht mit Charme. Sänger Tim Acid gewann das Publikum mit schrulligen Klamotten und außergewöhnlicher Soulstimme für sich. Der 16-Jährige ist Zweitplatzierter der Fernseh-Castingshow The Voice Kids 2013. »Soultronic« nennt er seinen Musikstil - eine Mischung aus Soul, Indie, Pop und elektronischen Beats.
Provokantes Outfit
Einer Eigeninterpretation von Lady Gagas »Pokerface« folgte Acids Hit »Silver Linings«. Für viel Aufmerksamkeit sorgte sein provokantes Outfit, bestehend aus Pelzjacke, Hut, und Röhrenhose. Letztere brachte seine Streichholzbeine besonders gut zur Geltung.
Ein ganz anderes Kaliber ist das Trio Stilbruch. Es verbindet die klassischen Instrumente Cello und Geige mit Schlagzeug und rockigem Gesang. Cellist Sebastian Maul und Geiger Friedemann Hasse lieferten eine leidenschaftliche Performance ohne elektrische Instrumente und Verstärker. Die selbst komponierten deutschen und englischen Songs sind aus dem Leben gegriffen.
Wenn Niedernberg feiert, dürfen auch die örtlichen Musik- und Gesangvereine nicht fehlen. Musikcorps und Sänger der Via Nova Einigkeit sorgten mit Filmmusik, traditionellen Märschen und Gospels für Stimmung. Moderator Dennis Wiese und Bürgermeister Jürgen Reinhard ließen es sich nicht nehmen, ordentlich die Werbetrommel für alle Vereine zu rühren. Interviews der anwesenden Vereinsvorstände unterbrachen das Showprogramm und zogen sich stellenweise in die Länge.
Zweideutige Blicke erntete Artist Oleg Chudan mit seiner Performance »Erotik ist die Kunst des Sehens«. Oben ohne ließ der Absolvent der Zirkusschule Kiew am Trapezseil seine Muskeln spielen. Vor allem für die weiblichen Zuschauer war der gestählte Muskelmann mit der verwegenen Föhnfrisur ein Augenschmaus.
Überraschungsgast des Abends war Tenor Erkan Aki, der vor seinem Auftritt am Sonntag in Elsenfeld ein musikalisches Intermezzo in der Hans-Herrmann-Halle gab. Der Schweizer Tenor türkischer Abstammung zählt weltweit zu den bekanntesten klassischen Sängern und brillierte mit imposanter Stimme.
Publikumsliebling Schnabel
Niedernbergs Export David Schnabel stellte sich als heimlicher Liebling des Publikums heraus. In seiner Kunstradshow zeigte der achtfache Weltmeister sein Können - ob stehend auf dem Lenkrad oder im Spagat auf dem Sattel. Für Zuschauerin Ulli Wilz ist der Kunstradfahrer das Highlight im Programm. »Toll ist, dass die Veranstaltung kostenlos ist und dass für alle Altersgruppen etwas geboten wird«, fand sie.
Rupert Schyma mag besonders Moderator Dennis Wiese: »Er ist sympathisch, humorvoll und macht seine Sache richtig gut. Da kommt keine Langweile auf.« Gegen Mitternacht neigte sich der Abend dem Ende entgegen. Mit vielen Eindrücken ging es für das Publikum nach Hause. Die Partylöwen feierten an der Bar weiter.
JULIA PREISSER
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