Frauen zu mehr Bewegung verhelfen
Gesundheit: BIG-Projekt der Odenwald-Allianz richtet sich besonders an sozial Benachteiligte
Nicht selten können alleinerziehende Frauen nicht an einem regelmäßigen Sporttraining teilnehmen, weil sie keine Kinderbetreuung haben, Frauen anderer Kulturkreise können das Schwimmbad nicht besuchen oder die Kursgebühren für Sportangebote sind finanziell einfach nicht »drin«.Die Odenwald-Allianz hat nun ein neues Projekt ins Leben gerufen, das genau auf diese Zielgruppen ausgerichtet ist.
»Bewegung als Investition in die Gesundheit«, kurz BIG genannt, soll diesen Frauen in schwierigen Lebenslagen die Chance eröffnen, »maßgeschneiderte Angebote« zu finden. Das BIG-Projekt,wurde 2005 vom Department für Sportwissenschaft und Sport der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen initiiert.
Fünf weitere Plätze hat diese Uni für das Projekt vergeben, von denen die Odenwald-Allianz einen erhielt. Doch wie erreicht man diese Zielgruppe? Eine Umfrage »in jedem Alter gesünder«, die über das Projekt »Campus go« gemacht wurde, erreichte diese Frauen nicht.
»Wir brauchen Personen, Vereine, Organisationen, die bereits das Vertrauen dieser Zielgruppe genießen und uns den Zugang leichter machen«, sagt Projektkoordinatorin Andrea Volz. Sie habe bereits mit »Türöffnern« Kontakt aufgenommen, die schon einen vertrauensvollen Zugang zu den Frauen hergestellt haben.
In den nächsten Wochen möchte sie mit einer »Kerngruppe« von (alleinerziehenden) Mütter, Frauen aus anderen Kulturkreisen und Frauen mit geringem Einkommen, die sich angesprochen fühlen, zusammenkommen, um die Vorstellungen und Ideen der Frauen zu Bewegungsangeboten zu konkretisieren. Dann kommen lokale Anbieter wie Vereine und Organisationen mit ins Boot, um die Wünsche auf ihre Realisierbarkeit zu prüfen. Volz kann sich vorstellen, dass Sportangebote für Alleinerziehende zustandekommen könnten, dass Schwimm- und Fahrradfahrkurse weitere Themen sind. Konkret schwebt ihr ein Nordic-Walking-Kurs vor. Eine weitere Idee wären feste Zeiten in Schwimmbädern, die nur Frauen vorbehalten sind.
Für die Anbieter soll eine »Win-win-Situation« entstehen, verspricht die Koordinatorin des BIG-Projekts. Niemand müsse auf seinen Kosten sitzen bleiben. Über Werbung auf der Website will sie Gelder akquirieren und Kooperationspartner zur Mitfinanzierung suchen. Das Projekt läuft zunächst dreieinhalb Jahre, danach soll das Netzwerk sich selbst tragen.
bInformationen bei Andrea Volz, Tel. 09373 209-46, E-Mail: andrea.volz@stadt-amorbach.de, Internet: https://www.BIG-Odenwald.de (ab Mitte September)
