Auf den Spuren eines fast vergessenen großen Europäers

Tagung: Herigoyen-Freundeskreis trifft sich in Sulzbach

Sulzbach
< 1 Min.

Kommentieren

Sie müssen sich anmelden um diese Funktionalität nutzen zu können.

Der Herigoyen Freundeskreises auf Spurensuche in Sulzbach. Foto: Gemeinde Sulzbach
Foto: Gemeinde Sulzbach
Man stel­le sich vor, Mi­nis­ter­prä­si­dent Mar­kus Sö­der wür­de sein Ka­bi­nett um­bil­den und ei­nen wich­ti­gen Mi­nis­ter­pos­ten ei­nem Por­tu­gie­sen mit bas­ki­schen Wur­zeln an­ver­trau­en.

Was heute unvorstellbar erscheint, war vor über 200 Jahren Realität, als der portugiesische Baumeister Emanuel Joseph von Herigoyen »Bauminister« unter König Max von Bayern wurde.

Schwerpunkt des Wirkens Herigoyens war Unterfranken und hier vor allem der Raum Aschaffenburg war. Daran hat der Herigoyen-Freundeskreis, ein bayernweiter Zusammenschluss von Fachhistorikern und Kunsthistorikern bei seiner Jahrestagung in Sulzbach erinnert.

Der Ort war bewusst gewählt, denn im ausgehenden 18. Jahrhundert erhielt das damals stark landwirtschaftlich geprägte kleinen Dorf mit der St. Annakirche einen imposanter Kirchenneubau, den man eher in einer Großstadt erwartet hätte. Der »Annakirche« , Wahrzeichen der heutigen Marktgemeinde, galt ein Besuch der Mitglieder des Freundeskreises, der sich dem Erhalt und Bewahren des künstlerischen Erbes Herigoyens widmen. Pfarrer Arkadius Kycia begrüßte die 15-köpfige Versammlung als Hausherr und ging auf die wechselvolle Geschichte der Kirche ein, die zeitweise als Teppichlager dienen musste, bevor sie erneut geweiht wurde. Für die Besucher hatte Volker Zahn eine Ausstellung über Herigoyen zusammengestellt.

Wichtigste Anliegen des Vereins im kommenden Jahr sind die geplante Neuauflage eines Bildbandes über Herigoyen durch den früheren Leiter der bischöflichen Kunstsammlungen in Regensburg, Hermann Reidel sowie die Teilnahme an den unterfränkischen Kulturtagen 2022 in Aschaffenburg.

Bürgermeister Martin Stock erläuterte die Bestrebungen der Marktgemeinde zur Neugestaltung des Vorplatzes vor St. Anna einschließlich des Wiederaufbaus der in den 70er-Jahren entfernten Treppenstufen. Anschließend besuchte die Delegation die Sulzbacher Herigoyen Grund- und Mittelschule, wo ein Schauspiel von Kindern der Offenen Ganztagsschule eindrucksvoll zeigte, dass Herigoyen in Sulzbach keineswegs in Vergessenheit geraten ist. In Aschaffenburg führte die Kunsthistorikerin Susanna Rizzo die Teilnehmer zu den wichtigsten Bauwerken Herigoyens.

Kommentare

Um Beiträge schreiben zu können, müssen Sie angemeldet und Ihre E-Mail Adresse bestätigt sein!


Benutzername
Passwort
Anmeldung über Cookie merken
laden
Artikel einbinden
Sie möchten diesen Artikel in Ihre eigene Webseite integrieren?
Mit diesem Modul haben Sie die Möglichkeit dazu – ganz einfach und kostenlos!