17-Jähriger stellt seine Computerkunst in Freudenberg aus

Immanuel Maria Gans aus Stadtprozelten

Freudenberg
2 Min.

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In einem Video in der Freudenberger Amtshausgalerie zeigt Immanuel Maria Gans wie seine dort ausgestellten digitalen Gemälde entstehen.
Foto: Birger-Daniel Grein
Ein jun­ger Künst­ler und ei­ne be­son­de­re Kunst­form bie­ten ak­tu­ell ei­nen An­reiz, die neue Aus­stel­lung in der Freu­den­ber­ger Amts­haus­ga­le­rie zu be­su­chen. Der 17-jäh­ri­ge Im­ma­nu­el Ma­ria Gans prä­sen­tiert dort sei­ne ers­te Aus­stel­lung, die den Ti­tel "Mit­ten­drin. Di­gi­ta­le Ma­le­rei" trägt. Die Wer­ke wur­den am Com­pu­ter ge­zeich­net.

"Ich mache dabei jeden Pinselstrich selbst", betonte Gans im Gespräch mit unserem Medienhaus. Am Samstag wurde die Ausstellung mit einer Vernissage eröffnet, die Immanuel Gans am Klavier zusammen mit seiner Schwester Anna-Maria an der Geige auch musikalisch begleitete. Der Computerkünstler geht in die 11. Klasse des Johannes-Butzbach-Gymnasiums Miltenberg.

Zu sehen sind in der Galerie 26 seiner Werke, davon 25 digitale. Außerdem zeigt ein Video, wie ein Werk von ihm im Zeichenprogramm entsteht.

Bürgermeister Roger Henning betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der Förderung der Kunst und Kultur und vor allem junger Künstler. Gerne biete man auch den jungen Kunstschaffenden in der Amtshausgalerie eine Plattform. Die Kunst lehre die Menschen, ihre Sinne zu schärfen für das Geflecht von kleinen Dingen, Situationen und Stimmungen, die man üblicherweise übersehe. Sie rege den Betrachter zu neuen Denkmustern und Verhaltensweisen an, sagte Henning.

Die Laudatio übernahm der Vater des Künstlers, Carsten Gans. Dieser stellte  fest, Laudatio sei bei einem so jungen Künstler übertrieben, er wolle die Gäste aber mitnehmen durch Immanuels Weg zur Kunst. Es seien sehr subjektive Erzählungen, dafür aber mittendrin.

Die Einschätzung, wann Kunst beginne, gehe weit auseinander. Wenn Bilder schön oder interessant seien, könnte es Kunst sein, wenn man beim Betrachten etwas in sich spürt, sei es vielleicht tatsächlich Kunst, sagte Carsten Gans. Mit dem Zeichnen angefangen habe sein Sohn als Elfjähriger im Kunstunterricht. Er habe gemerkt, dass sein Sohn viel am Computer spiele und so hätten sie sich als Eltern die Frage gestellt, ob das gut ist. Deshalb habe sich der Vater beim Spielen neben ihn gesetzt und von seinem Sohn erfahren, dass er nicht nur spiele, sondern sich auch Inspirationen für seine Kunst hole.

Caroline Becker vom Tourismus und Kulturbüro der Stadt berichtete, dass aus dem Restvermögen des aufgelösten Kunstkreises Freudenberg 670 Euro an die Galerie gingen, wofür sie sich bedankte.

Die Ausstellung von Immanuel Maria Gans ist bis 30. April 2023 jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Besuchstermine sind auch nach telefonischer Vereinbarung mit dem Tourismus- und Kulturbüro Freudenberg möglich.

"Inspirationen für meine Zeichnungen finde ich in Videospielen"

Freudenberg. Die Kunst des 17-jährigen Immanuel Maria Gans entsteht komplett am Computer. Digitale Malerei ist in der Freudenberger Amtshausgalerie sonst kaum ausgestellt. Grund genug, um den jungen Künstler aus Stadtprozelten zu fragen, wie seine Bilder entstehen.

Wie entsteht ihre digitale Kunst?

Der Computer ist für mich einfach ein anderes Zeichenmedium, wie zum Beispiel Acrylfarbe. Ich arbeite mit dem Programm Clip Studio Paint. Die Zeichnungen erstelle ich mit einem speziellen Stift auf einem Zeichentablet. Dabei schaue ich immer auf den Monitor, nicht aufs Tablet. Ich mache jeden Pinselstrich selbst. Ein Vorteil des digitalen Arbeitens ist auch die Möglichkeit der verschiedenen Zeichenebenen im Programm.

Wie kamen Sie zur digitalen Malerei?

Inspirationen für meine Zeichnungen finde ich in Videospielen, deren Figuren und fantastischen Welten. Mein Interesse an der digitalen Malerei wurde geweckt, als meine Idole, darunter international bekannte Kunstschaffende, ihre digitalen Werke auf Instagram präsentierten. Digitale Zeichnungen sind auch im Welten- und Charakterdesign bei Computerspielen oder der Filmkonzeption übliche Mittel. Ich selbst widme mich seit etwa fünf Jahren der digitalen Malerei. Vor sechs Jahren habe ich mit dem Zeichnen mit Bleistift angefangen.

Wie fühlen Sie sich bei der Eröffnung ihrer ersten Ausstellung?

Ich bin heute sehr aufgeregt. Es ist für mich fast surreal. Es ist auch das erste Mal, dass ich die Bilder als Fotodrucke sehe, sonst kenne ich sie meist nur vom Monitor.

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