Die Schönheiten Lohrs zeigen

Kunst: Russischer Maler Sergey Bakir lebt seit fünf Jahren hier und bringt neue Serien mit Lohrer Motiven heraus

Lohr a.Main
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»Ich den­ke im­mer. In mei­nem Kopf gibt es sehr vie­le Ide­en.« Ma­ler Ser­gey Ba­k­ir, der vor drei Jah­ren das Ate­lier »Art Ba­k­ir« an der Meis­ter­gas­se er­öff­ne­te, hat ei­ni­ge die­ser Ide­en in neue Se­ri­en mit Loh­rer Mo­ti­ven um­ge­setzt. Der 42-jäh­ri­ge quir­li­ge Rus­se sprach mit un­se­rer Zei­tung über sei­nen Wer­de­gang und sei­ne Zie­le.

Sergey Bakir stammt aus Moskau. Seine Frau Yulia arbeitete dort für Bosch Rexroth. Vor fünf Jahren zog das Paar auf Einladung des Konzerns nach Lohr um. Vor zwei Jahren kam ihr Sohn Maxim zur Welt.
Die Umstellung von der Millionenmetropole Moskau, in deren Zentrum die Bakirs wohnten, zur Kleinstadt Lohr war enorm, hat aber auch ihre schönen Seiten. »Die gute Luft hier ist ein Geschenk. Lohr hat sehr viel Schönes«, meinte Yulia Bakir. Das Paar hat hier Freunde gefunden und spricht nahezu perfekt Deutsch.
In Moskau studierte Sergey Bakir an der Hochschule für Kultur. In Deutschland lernte er an der Städelschule in Frankfurt, die an das gleichnamige Kunstmuseum angeschlossen ist. Von Susanne Steinbacher ließ er sich in Österreich in der Altmeistertechnik ausbilden. Dabei handelt es sich um Mischtechniken aus Tempera- und Ölmalerei in einer Jahrhunderte alten Tradition.
Früher arbeitete Bakir vor allem in Öl, seit eineinhalb Jahren mehr in Tusche und Aquarell. Dem 42-Jährigen, der in der Tradition des Realismus steht, gefallen auch Grafiken und er zeichnet gerne mit dem Bleistift. Kreativ tätig war er bereits in Moskau als Marketingleiter einer großen Firma.
Zum Start der vierten Saison in seinem Atelier hat er eine zwölfteilige Postkartenserie über Lohr geschaffen, die anders ist als seine bisherigen Werke. Die Darstellungen markanter Gebäude in der Innenstadt und den Stadtteilen im alten Stil mit einer Briefmarkenzähnung als Umrandung sind am Computer entstanden. Auf die Zahl Zwölf kam Bakir, weil die Motive auch einen Kalender ergeben sollen.
Für eine zweite neue Postkartenserie mit sechs Ansichten hat Bakir als Grundidee Buchstabenmotive gewählt. Lohrer Sehenswürdigkeiten wie das Schloss, die Kirche St. Michael und Fachwerkhäuser sind dabei in die Wörter Lohr und Spessart integriert.
Häuserpanorama geplant
Mit dabei ist auch die Märchenfigur Schneewittchen - als schlichtes Porträt, wobei die Zwerge das Wort »Lohr« bilden. Demnächst soll ein Häuserpanorama der Innenstadt als Klappkarte herauskommen. Im kommenden Jahr soll es auch Motive aus drei weiteren Städten des Landkreises geben.
Ab Ende November stellt Sergey Bakir zwei Wochen lang im Rahmen des Kulturprogramms »Spessartwinter« im alten Rathaus aus. Gezeigt werden Bilder von Lohr im großen Format und eine dreidimensionale Ansicht der Innenstadt vom Main bis an die Hubertus-Apotheke, für die ihm ein Luftbildfotograf die Vorlage aus der Vogelperspektive geliefert hat.
Gezeichneter Stadtplan
Jedes Gebäude wird dabei einzeln gezeichnet, das Ganze fügt sich zu einem gezeichneten Stadtplan zusammen. Nicht nur mit diesem Werk will Sergey Bakir die Schönheiten Lohrs zeigen, die den Einheimischen oft gar nicht mehr auffallen.
Denn Lohr wird in den nächsten Jahren die Heimat der Familie Bakir bleiben. »Uns gefällt's hier«, meint der stets lächelnde Russe. Und seine Frau fügt hinzu: »Wir fühlen uns hier wohl.«
Thomas Josef Möhler

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