Dem Klima im Würzburger Stadtgebiet auf der Spur

Umwelt: Forschungsprojekt untersucht urbane Wärmeeffekte - Sieben Messpunkte in Tal- und Randlagen

Würzburg
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In dieser Straße im Viertel Frauenland entsteht eine Messstation. Foto: R. Reichert
Foto: R. Reichert

Im Würz­bur­ger Stadt­ge­biet gibt es kein ein­heit­li­ches Lo­kal­k­li­ma. Wo die Un­ter­schie­de auf­t­re­ten und warum, soll ein auf drei Jah­re an­ge­leg­tes For­schungs-vor­ha­ben er­mit­teln, das in Kür­ze star­ten wird.

Träger des Projekts »Klimaerlebnis Würzburg« sind die Universität Würzburg und die TU München mit Unterstützung der Stadt und des Deutschen Wetterdienstes. Das Bayerische Umweltministerium stellt für das Wissenschaftsvorhaben 500 000 Euro zur Verfügung.
Mit dem Geld werden unter anderem sieben Messstationen aufgebaut. Sie erfassen an verschiedenen Stellen der Stadt Daten wie Lufttemperatur, Niederschlag, Strahlung, Windgeschwindigkeit, Luftdruck und Luftfeuchte.
Winterlinde und Robinie
An weiteren Standorten wird untersucht, welche Klimawirkung die Baumarten Winterlinde und Robinie erzielen. Dabei geht es um kühlende Effekte und die Speicherung von Kohlendioxid abhängig von Standort und dem Alter der Bäume.
Die Forscher interessiert beim »Klimaerlebnis Würzburg« schwerpunktmäßig der »urbane Wärmeinsel-Effekt«. Er sorgt dafür, dass an Hitzetagen die Temperaturen in der Stadt gegenüber dem Umland stark ansteigen. Städte wie Würzburg in einer Kessellage mit dichter Bebauung sind davon besonders betroffen. »Vor allem in der Innenstadt wird es in Zukunft zu erheblichen Steigerungen der Hitzetage und Tropennächte kommen, wodurch die Lebensqualität der Menschen drastisch reduziert wird«, so die Projektbeschreibung.
Stadtgrün, insbesondere Bäume, könnten dem entgegenwirken, weil ihre Kronen Schatten spenden, die Blätter Wasser verdunsten und die Lufttemperatur kühlen. Die Untersuchung soll aufzeigen, in welchem Umfang Stadtbäume zum Klimaschutz beitragen können. Außerdem, welchen Einfluss Standortbedingungen darauf ausüben.
Als Messpunkte wurden ein Weg am Mainufer, zwei stark versiegelte Innenstadtstandorte, der Ringpark sowie dicht und weniger umfangreich bebaute Wohnquartiere ausgesucht. Ein weiterer wird auf dem Gelände der Landesgartenschau eingerichtet.
Dort kann man sich im kommenden Jahr über erste Ergebnisse informieren. Das Projekt macht außerdem im Zentrum auf sich aufmerksam: Mit einer »Infotonne«, die jeweils um einen der zu vermessenden Bäume montiert wird.
Rainer Reichert
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